A - J  |  K - M  |   O - T  |   V - Z 

A-J

A - C

Adjuvante Therapie
Adjuvant bedeutet so viel wie unterstützend und ist eine Form der Therapie, die nach der operativen Tumorentfernung angewandt wird, um mögliche, nicht nachweisbare Mikrometastasen zu bekämpfen. Sie soll das Risiko für Rezidive senken und die langfristigen Heilungschancen verbessern. Eine neoadjuvante Therapie erfolgt vor der Operation und schließt eine adjuvante Therapie aber nicht aus.

Angiogenese
Neubildung von Blutgefäßen. Bösartige Tumoren neigen zu Gefäßneubildungen in ihrer unmittelbaren Umgebung, da sie zum Wachstum vermehrt nährstoff- und sauerstoffreiches Blut benötigen.

Aromatase
Ein Enzym, welches auch nach den Wechseljahren Androgene in Östrogene umwandelt. Aromatasehemmer blockieren das Enzym.

Aromatase­hemmer
Substanzen, die das Enzym Aromatase blockieren, welches für die Bildung von Östrogenen aus Androgenen in Muskeln und Fettgewebe verantwortlich ist.

Benigne
Gutartig (keine Krebserkrankung)

Biopsa
Das entnommene Gewebe bei einer Biopsie.

Biopsie
Entnahme von Gewebe, das mit dem Mikroskop untersucht werden kann. Häufige Formen bei Verdacht auf Brustkrebs: Stanzbiopsie und Vakuumbiopsie.

Bioverfügbarkeit
Der Begriff Bioverfügbarkeit stammt aus der Arzneimittellehre. Er bezeichnet den prozentualen Anteil des Wirkstoffs einer Arzneimitteldosis, der dem Körper zur Verfügung steht. Die Bioverfügbarkeit ist eine Messgröße dafür, in welchem Umfang ein Arzneimittel aufgenommen wird und am Wirkort zur Verfügung steht.

Bisphosphonate
Medikamentengruppe, die zur Behandlung von vermehrtem Knochenabbau eingesetzt wird. Dazu zählen Knochenschwund (Osteoporose) und die Therapie von Knochenmetastasen.

Carcinoma in situ (Cis)
Tumor "an Ort und Stelle"; der Tumor hat die Grenze seines Ursprungsgewebes (Basalmembran) noch nicht durchbrochen und ist noch nicht in andere Gewebe eingewandert.

Cava
Die Vena cava (Hohlvene) führt das Blut dem Herzen zu, die Vena cava superior aus der oberen Körperhälfte, die Vena cava inferior aus der mittleren und unteren.

D - F

Duktales Karzinom
Tumor, der aus den Zellen der Milchgänge (ducti) hervorgeht.

Exstirpation
Entfernung eines Knotens, z.B. aus der Brust.

Frakturrisiko
Gefahr eines Knochenbruchs.

Freie Radikale
Freie Radikale sind chemische Stoffe, die in den Zellen des Körpers z.B. bei Stoffwechselvorgängen oder der Verarbeitung von Nährstoffen und Sauerstoff entstehen. Sie sind sehr reaktionsfreudig, d. h. sie verbinden sich schnell mit anderen Stoffen. Weiters werden sie von Immunzellen benützt um körperfremde Krankheitserreger abzuwehren. Das kann aber auch zu Schäden an Körperzellen führen und so möglicherweise zur Krebsentstehung beitragen.

G - J

GnRH-Analoga
GnRH bedeutet Gonadotropin-Releasing Hormon bzw. Geschlechtshormon-freisetzendes Hormon. GnRH-Analoga sind Medikamente, die dem GnRH ähneln. Werden sie kontinuierlich verabreicht, verhindern sie die Bildung von Geschlechtshormonen in Eierstöcken und Hoden, z. B. von Östrogenen bei der Frau. Eine andere Bezeichnung für GnRH ist LHRH (Luteinizing hormone-releasing hormone).

Grading
Beurteilung des Grads der Veränderungen von Tumorzellen: Wie schnell teilen sie sich? Wie stark haben sie sich verändert?

HER2 oder HER2/neu
Abkürzung für human epidermal growth factor receptor-2. Es handelt sich um einen Rezeptor (“Antenne”), der u.a. auf der Oberfläche von Krebszellen zu finden ist. Bei einem Teil der Patientinnen mit Brustkrebs tritt dieser Rezeptor vermehrt auf den Brustkrebszellen auf. Werden diese „Antennen“ aktiviert, tragen sie zur ungehemmten Vermehrung der Krebszellen bei

Hormonstatus
Blutuntersuchung, bei der geprüft wird, ob und in welcher Menge Hormone, z. B. Östrogen oder Progesteron, im Blut vorhanden sind.

Hyperkalzämie
Erhöhter Kalziumspiegel im Blut

Inhibitor
Hemmstoff. Ein Stoff, der biologische, chemische oder physikalische Reaktionen oder Prozesse verlangsamt oder ganz zum Erliegen bringt.

intramammäres Rezidiv
Erneutes Auftreten eines Tumors im verbliebenen Brustgewebe nach vorausgehender Therapie.

invasiv
Im Kontext der Eigenschaften von bösartigen Tumoren: Der Tumor hat die Begrenzung seines Ursprungsgewebes durchbrochen und wächst in anderes Gewebe ein.

invasives duktales Mammakarzinom
Brustkrebs der Milchgänge, der in das umliegende Gewebe einwächst

K-M

K

Kalzitonin 
Auch Calcitonin geschrieben, ist ein Hormon, das in der Schilddrüse gebildet wird. Bewirkt eine Senkung des Kalziumspiegels im Blut durch verminderten Knochenabbau, verminderte Aufnahme des Kalziums aus der Nahrung und vermehrte Ausscheidung von Kalzium im Urin. 

Karzinom 
Bösartiger Tumor, der aus Zellen der Haut oder Schleimhäuten ausgeht;, Krebserkrankung 

Kernspintomographie 
Auch Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) genannt. Ein computergesteuertes bildgebendes Verfahren mit hoher Auflösung, das feine Strukturen gut sichtbar macht. Kein Strahlenrisiko. 

kontralaterales Mammakarzinom 
Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv) in der zweiten Brust (kontralateral = auf der Gegenseite) 

L

Leitlinien, medizinische 
Handlungsempfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge einer Erkrankung, die Ärzte in ihrer Entscheidungsfindung unterstützen. Leitlinien entstehen auf der Grundlage von Expertenwissen und klinischen Studien und werden gemäß dem Stand der Wissenschaft in regelmäßigen Abständen aktualisiert. 

Lokalrezidiv 
Wiederauftreten des Tumors am gleichen Ort, d. h. der gleichen Brust, nachdem er zuvor nicht mehr nachweisbar gewesen war 

Lymphe 
Der Körper ist von einem System feiner Lymphbahnen durchzogen, die Gewebeflüssigkeit aufnehmen und als Lymphe über das Lymphgefäßsystem abtransportieren. Die wässrige Flüssigkeit enthält Lymphozyten (eine Art weißer Blutkörperchen) sowie Abbauprodukte von Zellen, Krankheitserreger und Gifte. Die Lymphe wird in den Lymphknoten gefiltert und mündet schließlich wieder in den Blutkreislauf. 

Lymphknoten 
Lymphknoten sind bohnenförmige Strukturen, die mit weißen Blutkörperchen gefüllt sind. Sie dienen als Filterstationen und entfernen Krankheitserreger und, Abbauprodukte von Zellen aus der Lymphe. Sie haben einen wichtigen Stellenwert in der Immunreaktionen des Körpers. Auch ankommende Krebszellen können im Lymphknoten hängen bleiben. 

Lymphödem 
Schwellung eines Körperteils, der durch eine Stauung von Lymphflüssigkeit entsteht, wenn deren Fluss gestört ist; z. B. nach operativen Eingriffen, bei denen Lymphgefäße zerstört oder Lymphknoten entfernt werden. 

M

maligne 
Bösartig; Krebs, der sich über das ursprüngliche Gewebe hinaus ausbreitet. 

Mammographie 
Untersuchung der Brust mittels Röntgenstrahlen 

Mastektomie 
Operative Entfernung der Brust 

Mastopathien 
Zyklusabhängige Veränderungen im Brustgewebe, sind je nach Schweregrad schmerzhaft und gehen mit Blut- und Sekretausfluss einher 

Metastase 
Ableger eines Tumors, Tochtergeschwulst, wenn der „Krebs gestreut hat“. 

Metastasierung 
Die Absiedlung von Zellen aus einem festen Tumor oft auch in andere Organe oder Gewebe des Körpers.

Mikro-Kalk 
Kalkablagerungen, die ein Hinweis auf bösartiges Gewebe/Tumor sein können. Mikro-Kalk ist in einer Mammographie sichtbar. 

Mikrometastasen 
Kleinste Absiedelungen maligner Tumoren (Metastasen). Sie bestehen aus einem kleinen Tumorzellverband, dessen Größe zwischen 0,2 und 2 mm liegt. Sie können in der Regel nicht mit diagnostischen Routineverfahren nachgewiesen werden, sondern nur mit Spezialverfahren oder histopathologischim Mikroskop. 

Monoklonale Antikörper 
Mit Hilfe der Gentechnologie hergestellte, hochspezifische Antikörper. Diese können sowohl in der Erkennung als aber auch in der Therapie von Tumoren benutzt werden. 

Morbus Paget der Mamille 
Karzinom der Brustwarze 

MRT 
Auch Kernspintomographie genannt. Die Abkürzung MRT steht für Magnet-Resonanz-Tomographie. Die MRT ist ein computergesteuertes bildgebendes Verfahren mit hoher Auflösung, das feine Strukturen gut sichtbar macht. 

O-T

O-P

Osteoblasten 
Zellen, die am Knochenaufbau beteiligt sind.

Osteoklasten 
Knochenabbauende Zellen 

Ovarektomie 
Entnahme der Eierstöcke 

Pathologie 
Die Pathologie beschäftigt sich mit der Lehre von den Abnormitäten und Krankheiten des menschlichen Organismus. Zu den Haupttätigkeiten eines Pathologen oder einer Pathologin gehört u.a. die Untersuchung von Gewebe und Zellproben zur Diagnose und Klassifikation gut- und bösartiger Erkrankungen. 

Pfortader 
Die Vena portae (Pfortader) führt Blut aus Magen, Milz und Darm zur Leber. 

Postmenopause 
Die Zeit nach den Wechseljahren, wenn die Eierstöcke nicht mehr aktiv sind und keine Hormone mehr produzieren.

R-S

Radiologie 
Die Radiologie umfasst alle bildgebenden Verfahren, die mit Röntgenstrahlen, Ultraschallwellen und Magnetresonanz erzeugt werden. 

Rehabilitation 
Wiedereingliederung, Wiederherstellung nach Krankheit oder Unfall. 

Rezidiv 
Wiederauftreten einer Krankheit. Bei einer Krebserkrankung: Lokalrezidiv, erneutes Wachsen eines Tumors aus dem gleichen Gewebe. 

Sonographie 
Die Sonographie (Ultraschall) ist ein bildgebendes Verfahren, das dazu beitragen kann, zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden. Besonders Zysten und andere gutartige Erkrankungen der Brust können mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung erkannt werden. 

Szintigraphie 
Bildgebendes Verfahren, bei dem der Patientin ein leicht radioaktives Kontrastmittel injiziert wird, das durch spezielle Technik sichtbar gemacht werden kann.

T

Targeted Therapies 
Der Begriff „targeted“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „zielgerichtet“ oder besser „punktgenau“. Der deutsche Begriff dazu ist „Zielgerichtete Therapien“. 

Tracer 
Engl. Spurensucher. Künstlich hergestellte, körpereigene oder körperfremde Substanz, die nach Einbringen in den Körper mit bestimmten radiologischen oder nuklearmedizinischen Methoden nachgewiesen werden kann. Häufig wird diese Substanz radioaktiv markiert. 

Triple-negative Tumoren 
Brustkrebs, der weder Hormonrezeptoren noch HER2-Rezeptoren in relevanten Mengen aufweist 

Tumormarker 
Als Tumormarker werden Proteine mit meist geringer Konzentration im Plasma bezeichnet, die von Tumorzellen selbst stammen oder von normalen Zellen als Reaktion auf einen Tumor ausgeschüttet werden. Sind Markersubstanzen nachweisbar, kann dies dem Arzt einen diagnostischen Hinweis zur Erkrankung geben. Sie eignen sich besser zur Verlaufskontrolle und weniger für die Früherkennung von Brustkrebs.

Tumorstaging 
Mit TNM bezeichnet. Gibt Aussage über den Grad einer Krebserkrankung und beschreibt die Größe und die Ausdehnung des Tumors (T), den Befall angrenzender Lymphknoten (N) sowie den Metastasierungsgrad (M). Beispiel: T1 N 0 M 0 bedeutet: kleiner Tumor ohne Lymphknotenbefall und ohne Metastasen. Das Tumorstaging beeinflusst die Therapieentscheidung. 

V-Z

V

VEGF
Engl.: vascular endothelial growth factor. Botenstoff, der an spezielle „Antennen“ (VEGF-Rezeptoren) auf der Oberfläche von Blutgefäßzellen bindet. Diese Bindung veranlasst die Zellen, sich zu teilen. Dadurch entstehen neue Blutgefäße, die den Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.

Viszerale Metastase
Ableger eines Tumors, Tochtergeschwulst, in inneren Organen wie Lunge, Leber, Gehirn oder im Bauchraum.

W

Wächterlymphknoten
Synonyme: Sentinel Node, Sentinellymphknoten; erster regionaler Lymphknoten, den die Lymphflüssigkeit beim Abfluss aus der Brustdrüse passiert. Tumorzellen, die in die Lymphbahn gelangen, müssten zuerst dort zu finden sein. Heute werden die Achsellymphknoten nur noch entfernt, wenn im Sentinellymphknoten Tumorzellen nachweisbar sind.

Wirkstoff
Ein Wirkstoff ist der Teil eines Medikaments, der im Körper die gewünschte arzneiliche Wirkung hervorruft. Nicht zu den Wirkstoffen gehören sogenannte Hilfsstoffe, die dem Medikament z. B. als Trägersubstanz zugegeben werden.
 

Z

Zielgerichtete Therapien
Engl. targeted therapies. Der Begriff „targeted“ bedeutet „zielgerichtet“ oder besser „punktgenau“.

Zysten
Gutartige, flüssigkeitsgefüllte Gewebesäckchen