VORSORGE – WICHTIGSTER BAUSTEIN DER PRÄVENTION

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken lässt sich minimieren. Wichtigste Maßnahme neben der Selbstuntersuchung der Brust: Die Teilnahme an den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen. Darüber hinaus gilt es Risikofaktoren für die Entstehung einer Krebserkrankung zu kennen und dagegen vorzugehen.

DIE SELBSTUNTERSUCHUNG – BRUSTKREBSVORSORGE AUS EIGENER HAND

Die Selbstuntersuchung der Brust ist eine Vorsorgeuntersuchung, die jede Frau regelmäßig selbst durchführen kann, um Veränderungen in der Brust festzustellen. Zunächst zur Beruhigung: Die meisten Veränderungen, die man bei der Tastuntersuchung findet, sind nicht bösartig. Das kann jedoch zweifelsfrei nur Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe feststellen, die bzw. den Sie bei der geringsten Auffälligkeit aufsuchen sollten.

Wie Sie die Selbstuntersuchung der Brust Schritt für Schritt durchführen können, lesen Sie hier.

BRUSTKREBSVORSORGE DER GESETZLICHEN KRANKENVERSICHERUNGEN

Einmal im Jahr sollte man sich einer Vorsorgeuntersuchung für Brustkrebs unterziehen. Diese kann in einer gynäkologischen Praxis stattfinden. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für diese Brustkrebsvorsorge.

DIE TASTUNTERSUCHUNG

Vor der Untersuchung erfolgt ein Gespräch über den derzeitigen Gesundheitszustand und mögliche Vorerkrankungen. Die anschließende Untersuchung selbst besteht aus dem strukturierten Abtasten beider Brüste – ähnlich wie bei Ihrer Selbstuntersuchung. Auch die Achselhöhlen und die Regionen rund um Schlüsselbein und Brustbein werden sorgfältig abgetastet. Form und Größe beider Brüste und Brustwarzen werden kontrolliert. Die Brustwarzen werden dabei vorsichtig zusammengedrückt, um zu prüfen, ob Flüssigkeit austritt.

Icon Brust rosa

MAMMOGRAFIE-SCREENING

Frauen zwischen 45 und 74 Jahren sind eingeladen, zusätzlich zur jährlichen Tastuntersuchung ein Mammografie-Screening zu besuchen. Alle zwei Jahre erhalten diese Frauen eine Einladung mit einem Terminvorschlag und Untersuchungsort. Die Teilnahme ist freiwillig.

Hier können Sie sich eingehender über das Mammografie-Screening informieren.

ULTRASCHALL ZUR BRUSTKREBSVORSORGE

Eine Untersuchung per Ultraschall (Sonografie) kann eine Mammografie gut ergänzen, besonders wenn deren Ergebnis unklar ist. Wenn die Durchführung einer Mammografie nicht möglich oder nicht empfohlen, kommt auch der Ultraschall zum Einsatz.

Bei Frauen unter 40 Jahren wird wegen der Beschaffenheit der „jungen“ Brust bei einem auffälligem Tastbefund eine Ultraschalluntersuchung der Mammographie vorgezogen und ist somit die Untersuchung der ersten Wahl.

Teaser Text Erbliche Vorbelastung blau

VORSORGE FÜR FRAUEN MIT FAMILIÄREM BRUSTKREBS

Für Frauen, die eine erbliche Vorbelastung haben und bei denen eine genetische Veränderung im BRCA-1- oder BRCA-2-Gen festgestellt wurde, wird ein intensiviertes Früherkennungsprogramm empfohlen.

Frauen ohne nachgewiesene genetische Veränderung, bei denen jedoch trotzdem gehäuft Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie vorkommt, sollten mit ihrer behandelnden Ärztin oder Arzt besprechen, ob auch für sie ein intensiviertes Früherkennungsprogramm von Vorteil sein kann.

RISIKOFAKTOREN KENNEN UND MINIMIEREN

Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen auch, lässt sich die genaue Ursache für das Auftreten von Brustkrebs selten feststellen. Es sind jedoch ein paar Risikofaktoren bekannt, die das Auftreten von Brustkrebs begünstigen können. Auf einige davon können Sie direkt Einfluss nehmen, andere sind unabänderlich.  

  • Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Versuchen Sie Ihr Körpergewicht im Normbereich zu halten
  • Bauen Sie regelmäßige Bewegung in Ihr Leben ein. Das können Spaziergänge, Radfahren, Walking oder ähnliches sein. 
  • Erhöhtes Brustkrebsrisiko für Frauen mit Typ-2-Diabetes: Die Entstehung lässt sich oft durch die obengenannten Punkte verhindern. Falls Sie bereits Typ-2-Diabetes haben, können Sie Ihr Brustkrebsrisiko verringern, wenn Sie auf eine optimale Einstellung Ihrer Werte achten.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko für Brustkrebs zu senken. 

  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Für gesunde Frauen liegt Grenze bei 10-12 Gramm reinem Alkohol pro Tag. Das entspricht etwa einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein. 
  • Rauchen Sie nicht. 
  • Eine Hormonersatztherapie zur Verhinderung von Wechseljahresbeschwerden sollte genau abgewogen werden – besonders der Einsatz von Östrogen/Gestagen-Kombinationen. 
Teaser Vorsorge und Prävention grün

Referenzen

www.mammo-programm.de/was-ist-das-mammographie-screening-programm/ (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/mammographie-frueherkennung.php (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)
Brustkrebs - Früherkennung | DKG (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

Patientinnenleitlinie „Brustkrebs im frühen Stadium“, „Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe, 6/2021 (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen, herausgegeben von Wolfgang Janni und Volkmar Müller, im Namen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) für  Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte, Zuckschwerdt Verlag, 2022 (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://healthcare-in-europe.com/de/news/brustkrebsscreening-im-drei-laender-vergleich.html (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) E.V. Für Patienten: Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium: Metastasierter Brustkrebs. Stand: 15.04.2023. https://www.ago-online.de/fuer-patienten  (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) E.V. Für Patienten: Brustkrebs im frühen Stadium. Stand: 15.04.2023. https://www.ago-online.de/fuer-patienten (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

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https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Krebs/Brustkrebs-Fr%C3%BCherkennungsprogramm.html (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)