DIAGNOSE UND KONTROLLE DES THERAPIEERFOLGES

Moderne bildgebende Verfahren sind nicht mehr wegzudenken, wenn es um die Diagnose von Krebserkrankungen geht. Bei Brustkrebs spielen sie nicht nur in der Früherkennung eine besondere Rolle. Sie unterstützen darüber hinaus Ärztinnen und Ärzte in der Abklärung eines Brustkrebsverdachtes, Ausmaß und Streuung eines bestätigten Brustkrebs und in der Erfolgskontrolle durchgeführter Behandlungen.

MRT – DARSTELLUNG VON WEICHGEWEBE

Die Magnetresonanztomografie (MRT) wird auch Kernspintomografie genannt. Bei einer MRT werden mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen Schnittbilder aus dem Inneren des menschlichen Körpers erzeugt. Die MRT ist ein diagnostisches Verfahren, das eine hervorragende Abbildung der Weichgewebe und Organe ermöglicht.

EINSATZ

In der Krebsmedizin wird die MRT vor allem eingesetzt, um Lage und Größe von Tumoren oder Metastasen besser abschätzen zu können.

Eine MRT ist kein Standardverfahren in der Früherkennung, sondern nur in Ausnahmefällen sinnvoll. So z. B., wenn die Mammografie aus unterschiedlichen Gründen nicht durchführbar ist oder die Ergebnisse unklar sind. Oder bei jüngeren Frauen, die ein erhöhtes genetisches Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken.

Teaser MRT, CT, Szintigrafie blau

DURCHFÜHRUNG

Die Bildgebung per MRT erfolgt in einer Art „Röhre“, die zu beiden Seiten hin offen ist. Auf einem fahrbaren Untersuchungstisch werden Sie in die Röhre geschoben. Über Mikrofon und Lautsprecher können Sie sich jederzeit mit einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter des radiologischen Teams verständigen. Da das MRT-Gerät selbst teilweise relativ laute Klopfgeräusche erzeugt, erhalten Sie Kopfhörer.

Damit scharfe, nicht verwackelte Bilder entstehen, wird Ihnen während der MRT-Untersuchung mehrfach mitgeteilt, dass Sie kurz die Luft anhalten müssen. Für bestimmte Fragestellungen kann es notwendig sein, während der Untersuchung ein MRT-Kontrastmittel in eine Vene zu spritzen. Diese Kontrastmittel sind im Allgemeinen gut verträglich. Das Einströmen des Kontrastmittels nehmen Sie dabei kaum wahr. Der gesamte Vorgang kann bis zu 45 Minuten dauern.

STRAHLENBELASTUNG

Da die MRT nicht mit Röntgenstrahlen arbeiten, gibt es keine Strahlenbelastung.

CT – DURCHDRINGEN VERSCHIEDENER KÖRPERSCHICHTEN

Teaser CT grün

Die Computertomografie (CT) ist ein röntgenbasiertes Schnittbildverfahren, das in sehr kurzer Zeit eine große Anzahl von hochauflösenden Bildern des jeweils untersuchten Körperbereiches anfertigen kann. Im Gegensatz zum einfachen Röntgen kann über eine CT eine dreidimensionale Darstellung des Körperinneren angefertigt werden. Hierdurch lässt sich z. B. die Lage eines Tumors räumlich besser einschätzen.

DURCHFÜHRUNG

Nach dem Aufklärungsgespräch legen Sie sich auf den CT-Untersuchungstisch. Hier wird eine Injektionsnadel für das Kontrastmittel in Ihre Armvene gelegt. Beim Einlaufen des Kontrastmittels entsteht ein Wärmegefühl im Körper. Das Gefühl wird häufig als „heiße Welle“ empfunden, die von Kopf bis Fuß läuft. Manche Menschen berichten auch von einem metallischen Geschmack im Mund oder einem leicht unangenehmen Gefühl in der Genitalregion.

In der Mitte des CT-Gerätes befindet sich ein „Ring“ mit der „Messeinheit“. Durch diesen „Ring“ werden Sie nun auf dem Untersuchungstisch langsam hindurchgefahren. Während der Untersuchung haben Sie über eine Gegensprechanlage ständig Kontakt mit dem Untersuchungsteam. Auch für die CT-Untersuchung erhalten Sie mindestens zweimal ein Atemkommando. Die CT-Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten.

STRAHLENBELASTUNG

Die verwendete Strahlendosis ist bei modernen CT-Geräten sehr gering. Moderne Methoden der Dosisreduktion führen zu „strahlensparenden“ Untersuchungen. Beispielsweise messen moderne CT-Geräte bereits während der Übersichtsaufnahme, wie viel Dosis nötig ist, um bei möglichst geringer Strahlenbelastung eine bestmögliche Bildqualität zu erzielen.

PET UND PET-CT – STOFFWECHSELVORGÄNGE WERDEN SICHTBAR

Die Positronenemissionstomografie (PET) macht Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar.

DURCHFÜHRUNG

Zunächst wird Ihnen eine leicht radioaktiv markierte zuckerähnliche Substanz gespritzt. Nach der Injektion müssen Sie etwa eine Stunde warten. Bei der kombinierten PET-CT-Untersuchung bekommen Sie möglicherweise noch ein Kontrastmittel. Tumoren und Metastasen haben einen anderen Energiestoffwechsel als gesundes Gewebe. Die markierten Partikel lagern sich daher vor allem in diesen Regionen an. Auf den PET-Bildern lassen sich diese Häufungen gut erkennen.

Für die Untersuchung werden Sie auf einer Liege durch den kurzen Tunnel des Aufnahmegerätes gefahren. In dem Tunnel befinden sich Messköpfe, die die radioaktive Strahlung auffangen und übertragen.

Teaser PET rosa

EINSATZ

Die PET-CT eignet sich besonders gut für die Suche nach einem Ursprungstumor und seinen eventuell vorhandenen Metastasen. Sie wird aber auch zur Erfolgskontrolle durchgeführter Therapiemaßnahmen wie z. B. einer Chemotherapie eingesetzt. In der Nachsorge kann sie der Bestätigung eines Verdachtes auf ein Rezidiv oder Metastasen dienen.

STRAHLENBELASTUNG

Die in geringen Mengen eingesetzte radioaktiv markierte Substanz wird nach der Untersuchung schnell aus dem Körper ausgeschieden. Die Strahlenbelastung ist ähnlich wie bei einer CT-Untersuchung. Dennoch sollten Sie aus Sicherheitsgründen den körperlichen Kontakt mit Schwangeren, stillenden Müttern und kleinen Kindern für einen halben Tag meiden.

SZINTIGRAFIE – AUF DER SUCHE NACH METASTASEN

Teaser Szintigrafie blau

Mithilfe der Szintigrafie können Tumoren oder Metastasen sichtbar gemacht werden.

DURCHFÜHRUNG

Vor der Untersuchung wird Ihnen eine bestimmte, schwach radioaktive Substanz gespritzt, die sich besonders gut in den Knochen verteilt. Bis das geschieht, müssen Sie etwa zwei bis fünf Stunden warten. Danach werden mit einer speziellen Kamera Aufnahmen des gesamten Skeletts gemacht. Dieser Vorgang dauert ca. eine halbe Stunde.

EINSATZ

Die Szintigrafie eignet sich besonders gut, wenn eventuell vorhandene Knochenmetastasen aufgespürt werden sollen. Sie wird aber auch eingesetzt, um zu überprüfen, ob die Brustkrebszellen eventuell in den/die Wächterlymphknoten gestreut haben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung dienen der Behandlungsplanung. Im weiteren Verlauf kann sie auch zur Überprüfung des Behandlungserfolges eingesetzt werden.

STRAHLENBELASTUNG

Da nur sehr geringe Mengen an radioaktiver Substanz für die Szintigrafie eingesetzt werden und diese schnell im Körper zerfallen und ausgeschieden werden, ist die Strahlenbelastung eher gering.

Referenzen

https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/bildgebung/index.php, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/bildgebung/pet-faq.php, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/bildgebung/szintigraphie-faq.php, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/erblicher-brustkrebs-wenn-der-k.html, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/diagnose/ausbreitungsdiagnostik.html, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.oncotrends.de/experten-fordern-einsatz-von-pet-ct-bei-6-haeufigen-krebserkrankungen-vor-allem-bei-brustkrebs-und-melanomen-426415, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

https://www.diakovere.de/unternehmen-und-mehr/krankenhaeuser/henriettenstift/zentren/petct-zentrum/patienteninformation, (zuletzt abgerufen am 29.04.2024)

Früherkennung von Brustkrebs – Eine Entscheidungshilfe für Frauen, „Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Deutschen Krebshilfe e. V., 2010

Patientinnenleitlinie Brustkrebs im frühen Stadium, Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Deutschen Krebshilfe e. V., 2018

Bildgebende Verfahren bei Weichgewebesarkomen, Bernd Kasper, Anno Graser, M. Koersten, klarigo Verlag für Patientenkommunikation, 2013